Unsere Geschichte : Wie hat alles begonnen?

Umzug nach Omsk :

Im August 2001 zogen wir mit unserem dreijährigen Sohn nach Omsk/Russland, um dort ein christliches Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige zu gründen und aufzubauen.
Anfangs kannten wir niemanden in dieser fremden Stadt, wohnten im siebten Stock einer Plattenbausiedlung und konnten kaum ein Wort Russisch sprechen.

Nachdem wir uns einigermaßen verständigen konnten, haben wir in dem kleinen Dorf Sosnowka, das ca. 20 km von Omsk entfernt liegt, ein Haus gekauft und dieses zu einem Rehabilitationszentrum erweitert und umgebaut.

Bald darauf haben wir die ersten Drogen - und Alkoholabhängigen zur Therapie in unser Haus aufgenommen. Wir lebten hier wie in einer großen Familie zusammen. Nach dem Frühstück, lasen wir gemeinsam in der Bibel und redeten über diese Wahrheiten. Wir sangen Loblieder zu Gott und beteten gemeinsam.

Danach arbeiteten wir im Garten oder im Haus, reparierten Autos, renovierten die Zimmer, u.a., während in der Küche das Mittagessen zubereitet wurde.

Sonntags fuhren wir zum Gottesdienst in eine christliche Gemeinde nach Omsk. Nach dem Mittagessen machten wir bei schönem Wetter einen Spaziergang, spielten Fußball oder Volleyball, machten gemeinsame Spiele oder schauten einen Film.

Im Laufe der Jahre haben wir ca.180 Männer aufgenommen, von denen viele durch Gottes Hilfe von Drogen und Alkohol frei geworden sind. Viele haben sich einer christlichen Gemeinde angeschlossen und ihren Platz in der Gesellschaft gefunden. Einige haben geheiratet und sorgen nun verantwortlich für ihre Familien.

Beginn des Kinderdienstes :

Im Jahr 2009 lernten wir, ein siebenjähriges Mädchen kennen. Ihr Vater saß im Gefängnis und ihre Mutter war psychisch krank, sodass niemand wirklich für sie sorgte. Mit knurrendem Magen, verfilzten Haaren und schmutziger Kleidung ging sie zur Schule, wo sie von ihren Mitschülern abgelehnt und verachtet wurde.

Um Margarita zu helfen, nahmen wir sie in unser Haus auf und kümmerten uns tagsüber um sie. Wir versorgten sie mit sauberer Kleidung, nahrhaftem Essen und mit allem, was für den Schulunterricht nötig war. So lebte sie ca. zwei Jahre tagsüber in der Schule und bei uns, und ging lediglich zum Übernachten nach Hause zu ihrer Mutter.

Bald wurden die Schulnoten besser, Margarita wurde von den Lehrern gelobt und die Mitschüler suchten den Kontakt zu ihr. Diese Veränderungen wurden nicht nur in der Schule, sondern auch im ganzen Dorf bekannt.
So kam es, dass uns der damalige Bürgermeister,Juri Kersch, fragte,
ob wir uns regelmäßig um die sozial vernachlässigten Kinder des Dorfes kümmern wollten.
Dafür stellte er uns beheizbare Räumlichkeiten zur Verfügung,
die allerdings erst noch mit viel Arbeit und Mühe umgebaut und
renoviert werden mussten.

Bald kamen jeden Samstag ca. 20-30 Kinder im Alter von 4 -13 Jahren in unseren neuen Kinderclub. Hier hörten sie biblische Geschichten und sangen christliche Lieder. Es wurde gespielt, gebastelt und viel gelacht - und natürlich gab es immer etwas Gutes zum Essen.

Kinderfest Anfang Januar 2020

In Zusammenarbeit mit der örtlichen Dorfverwaltung haben wir im November 2019 die Kinder der ärmsten Familien zu einem besonderen Fest eingeladen. Schon Wochen vorher, haben wir in Deutschland diverse Kleinigkeiten besorgt, verpackt und mit einem Paketdienst nach Sibirien geschickt, sodass wir jedem Kind seinem Alter entsprechend ein besonderes Geschenk überreichen konnten.

Insgesamt waren es 34 Kinder im Alter von 1-17 Jahren, mit denen wir Anfang Januar 2020 an zwei Tagen ein schönes Fest mit viel Spiel, Spaß und gutem Essen gefeiert haben.

Unsere Vision : Wie soll es weiter gehen?

Nachhaltige Unterstützung mit hoffnungsvoller Perspektive : 

Wir möchten unser Haus umbauen und ein Kinder-und Jugendzentrum eröffnen, indem verschiedene Aktivitäten und Bildungsmöglichkeiten angeboten werden. In einem geschützten Rahmen, ohne negative Einflüsse und destruktives Verhalten, und auf der Grundlage christlicher Werte, können hier vertrauliche Beziehungen und harmonische Gemeinschaft entstehen. Die Kinder und Jugendlichen lernen hier, mit Herausforderungen, Enttäuschungen und inneren Verletzungen richtig umzugehen. Sie entwickeln ein gesundes Selbstwertgefühl und Lebensfreude, finden einen echten Lebenssinn und eine hoffnungsvolle Perspektive.                      Auch nach ihrer Schulzeit möchten wir ihnen, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Einrichtungen, eine geeignete Ausbildung ermöglichen, sodass sie später eine entsprechende Arbeitsstelle finden können.                                 Bedürftige Familien, besonders alleinerziehende Mütter, möchten wir unterstützen, ihnen mit dem Nötigsten helfen und sie durch Wort und Tat zu einem Leben im Vertrauen auf den lebendigen Gott ermutigen.